Der behutsame Umgang mit einem alten, am Ortsrand liegenden Resthof ist das Ziel für dieses Bauvorhaben. Der besondere Anspruch bei der Restaurierung und der Nutzungsfindung für den Gebäudekomplex liegt dabei vor allem in der Lage inmitten eines Feuchtgebietes, welches unter Landschaftsschutz steht. Angrenzend ist der kleine Bach Heilsau, der bei Reinfeld von Mönchen im Mittelalter zum Herrenteich aufgestaut wurde und letztlich in der Trave mündet. Diese spezielle Lage und das vermeintlich unnutzbare Land erzeugen hier die besondere Herausforderung, wie man mit solchen Gegebenheiten umgehen kann.
Der Gebäudekomplex zeigt sich vor allem in Backstein und besteht aus einem großen Herrenhaus, welches unmittelbar mit dem Stall als ein Gebäude verschmilzt. Dem gegenüber liegt der alte Schweinestall, welcher von zwei weiteren hölzernen Wirtschaftsgebäuden den Hof einnimmt. Hierbei liegt der denkbare Schwerpunkt bei der Untersuchung und Umnutzung der Wirtschaftsgebäude sowie eine Modernisierung des Herrenhauses. Dabei ist das Ziel ein feinfühliger und nachhaltiger Umgang mit der bestehenden Substanz und wie man diese mit modernen Elementen ergänzt.
Der zweite Schwerpunkt wird die dazugehörige Grundstücksfläche, welche unter besonderen Auflagen als Feuchtgebiet deklariert und besonders schwer zu nutzen ist. Bei dieser Aufgabenstellung soll einerseits der behutsame Umgang mit alter Bausubstanz im Vordergrund stehen und eine nachhaltige ökologische sowie ökonomische Herangehensweise der Modernisierung solcher Resthöfe. Andererseits reizt vor allem der Umgang mit dem unter Landschaftsschutz stehenden Feuchtgebiet, wie man hierfür eine Nutzung findet, die sich der Natur unterordnet und dennoch einen Mehrwert für den dazugehörigen Hof generiert. Wie man aus einem scheinbaren Makel einen besonders großen Mehrwert für das Leben dort erschaffen kann.
HOF UNTER DEN LINDEN
WAS
Wohnen / Arbeiten
Umbau eines Gehöfts
WO
Schleswig-Holstein
Deutschland
WANN
2021, 2022